Auf der zweiten Ebene des City Rondells wird schon eifrig gewerkelt. Fleißige Helfer des Boxing VS und der ProKids-Stiftung haben dort einen Boxring aufgebaut. Gibt es am bevorstehenden verkaufsoffenen Sonntag etwa einen Boxkampf? Keineswegs. Die Organisatoren wollen dort den vielen Einkaufsbummlern ihr integratives Boxprojekt „Fight for your life“ demonstrieren.
Das ist zweifellos das Sozialprojekt, das in der Stadt in letzter Zeit die meisten Schlagzeilen gemacht hat. Es geht darum, jungen Leuten aus sozial benachteiligten Familien, vielen von ihnen mit Migrationshintergrund, durch tägliches Boxtraining beizubringen, dass Fleiß, Disziplin und ein fester Wille den Schlüssel zum Erfolg im Leben bieten. „Fight for your life“ ist eine Initiative von Oliver Vlcek, dem ehemaligen Box-Bundestrainer und Ehrenvorsitzenden von Boxing VS und läuft nun unter dem Dach der ProKids-Stiftung.
Der Stiftung ist es zu verdanken, dass es mit „Fight for your life“ weiter gegangen ist, nachdem die Stadt das Projekt im Sommer finanziell hat fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Nachdem eine Landesförderung ausgelaufen war, hat Vlcek neue Förderer benötigt. Im Gemeinderat allerdings signalisierte eine Mehrheit, dass sie einen Zuschuss zur Finanzierung verweigern werde. Oberbürgermeister Dr. Kubon nahm den Punkt daraufhin von der Tagesordnung. „Fight for your life“ hatte eine existenzielle Finanzierungslücke und stand unmittelbar vor dem Aus, obwohl der Landkreis fest hinter dem Konzept stand und sich auch Projektpate Thorsten Frei für ein Umdenken einsetzte. Doch auch der einflussreiche Bundestagsabgeordnete, gleichsam Schirmherr der ProKids-Stiftung, konnte auf politischer Ebene nicht reüssieren.
Allerdings rettete er „Fight for your life“ mit Hilfe der ProKids-Stiftung, die schon vor Jahren Oliver Vlcek bei der Gründung unterstützt hatte. Auch nun war auf den Stiftungsratsvorsitzenden Joachim Spitz und dessen Mitstreiter Verlass – sie sprangen an Stelle der Stadt ein und überbrückten die größte Finanzierungslücke, sodass das edukative Boxtraining weiter gehen konnte.
Oliver Vlcek, inzwischen Sportdirektor des württembergischen Boxverbands, ist darüber enorm froh. Zusammen mit Joachim Spitz will er seine Aktivitäten auch Gegnern des Boxports vermitteln und diesen deutlich machen, dass diese Disziplin einen hohen sozialpädagogischen Wert entfalten kann. Das hat der Rotary Club Villingen-Schwenningen längst erkannt und das Projekt und seinen Macher Oliver Vlcek mit dem Paul-Harris-Preis für soziales Engagement ausgezeichnet – ebenso wie im Jahr darauf Joachim Spitz, der mit seiner Stiftung in den vergangenen zahn Jahren eine Fülle erfolgreicher sozialer Projekte initiiert und zum Erfolg geführt hat.
„Unser Ziel ist es“, sagt Spitz, „am Sonntag unser Boxprojekt bekannt zu machen und Interessierten unseren pädagogischen Ansatz näher zu bringen.“ Er ist fest davon überzeugt, dass „Fight for your life“ einem Oberzentrum gut zu Gesicht steht. „Villingen-Schwenningen braucht so etwas, und Oliver Vlcek ist ein hervorragender Fachmann mit enormem Engagement für die jungen Leute, die er unter seine Fittiche nimmt. Das sucht Seinesgleichen.“ Dieser Ansicht ist auch City Rondell-Manager Rudolf Haselbach, der der Stiftung die Präsentationsfläche im Center daher zur Verfügung stellt. „Das ist doch selbstverständlich“, sagt Haselbach.
Die Gelegenheit, sich im zentral gelegenen Einkaufszentrum in der Innenstadt zu präsentieren, ist auch gut, um Kinder und Jugendliche direkt ansprechen. Joachim Spitz und Oliver Vlcek sind sich einig: „Die Problemkids wollen wir da abholen, wo sie meistens zu finden sind.“
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